Heute fanden sich an verschiedenen Stellen Berlins mehrere hundert Menschen unterschiedlicher politischer Ausrichtung für ein gemeinsames Pfeifkonzert und dem Austausch politischer Parolen zusammen. Die NPD versuchte eiligst eine „Gegentour“ auf die Beine zu stellen und reiste den Akteur_innen mit zwei eigenen Autos hinterher, im Versuch sie immer wieder zu stören.
Der Versuch scheiterte kläglich…
Menschen aus unterschiedlichen politischen Lagern, von Anarchist_innen in dem prallen Sonnenschein angemessener dunkelstbunter Kleidung, sozialen Aktivist_innen, bis hin zu Vertreter_innen verschiedener Gewerkschaften und Parteien, wollten sich am heutigen Samstag an fünf unterschiedlichen Orten Berlins treffen. Es bestand der gemeinsame Wunsch ein akustisches Ambiente höchster Lautstärke zu schaffen und dabei auch gleich noch die eigenen politischen Parolen untereinander auszutauschen. Als positiver Nebeneffekt wurde das Einüben des gemeinsamen frühen Aufstehens (Beginn war um 9:30Uhr), sowie der vermehrte Kontakt mit Passant_innen und Nachbar_innen gesehen.
Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, erstreckte sich die Tour über einen großen Teil Berlins (X-Berg -> Hellersdorf -> Reinickendorf -> Westend -> Marienfelde). Einige besonders gut organisierte, jedoch lauffaule Teilnehmer_innen hatten sich sogar einen eigenen Bus für den Tag angemietet und schafften es so immer gut gelaunt und mit frischen Stimmorganen an den jeweiligen Bespielungsorten aufzutauchen.
Da das organisierte Verbrechen Berlins, sowie die gesamte linksterroristische Szene Berlins zeitgleich erklärt hatten, heute „keinerlei Straftaten im polizeilichen Sinne“ zu verüben, konnten sich einige Hundertschaften der Polizei, sowie mindestens eine Gruppe zivilisierterer (sog. Zivis*) Beamte als Zuschauer_innen an den akustischen Darbietungen erfreuen. Die Beamten waren so begeistert, dass sie mit Blaulicht quer durch Berlin preschten um teilweise sogar noch vor den Aktivist_innen am Ort des nächsten Konzertes zu erscheinen.
Ein Wermutstropfen waren dabei einige vom Sonnenstich gepackte Beamte, die anscheinend dachten, tatsächlich im Dienst zu sein und sich deshalb gewohnt fahrlässig, grob und rüpelhaft benahmen. Hierbei kam es leider auch zur Festnahme einiger Aktivist_innen. Eine offizielle Entschuldigung seitens der Polizeiführung ist zwar nicht zu erwarten, doch an dieser Stelle durchaus angebracht. Aktivistin V. Iolencia: „Auch die Polizeibeamten sollten sich bewusst sein, dass wir von ihnen höfliche Umgangsformen erwarten. Es bleibt dabei: Wer sich nicht benehmen kann, wird nächstes Mal nicht mehr eingeladen.“
Die wie immer miesepetrigen Menschenverachter_innen von der NPD erfreuten sich allerdings so ,.gar nicht an der geplanten Konzerttour. In einem Anfall von politischer Bedeutungslosigkeit mieteten sie gleich zwei Autos und zogen sämtliche ihrer getreuen Stammtischfreund_innen aus Berlin und Brandenburg zusammen, um die Konzerte zu stören.
So standen sie denn auch an vier der fünf Orte, um mit einer eigenen Anlage und öde langweiligen Texten gegen die graziösen Pfeifkonzert anzukämpfen. Aufgrund der entschlossenen akustischen Gegenwehr fiel dieser Versuch jedoch komplett ins Wasser und war für die zwölf Anwesenden schlecht gelaunten Straßenschläger_innen im Endeffekt nicht mehr als ein kräftezehrender und teurer (Sprit- und Mietkosten) verschwendeter Samstag. Der spontane Versuch der Aktivist_innen die Pappnasen von der NPD mit Unterhaltungsmaterialien (Bananen, Schuhen, Farbe, etc.) auszutauschen trug auch nicht zu ihrer Belustigung bei. In einer – für sie typischen – Fehlinterpretation, konnten sie so wenigstens ihre mitgebrachten Regenschirme ausprobieren. Das sah zwar albern aus, brachte aber nichts.
Wir jedenfalls bedanken uns bei allen Anwesenden Aktivist_innen und freuen uns auf das nächste Mal.
Besonderer Dank geht an die aufmerksamen Menschen, die mittels schnellen Kopfrechnens die NPD auch auf eine ihrer besten Rekrutierungsquellen hinweisen. Zitat „Ohne Verfassungsschutz wärt ihr nur zu dritt.“
Sommer, Sonne, Anarchie wünschen organisierte Anarchist_innen aus den Szenekiezen.
*der Ursprung dieser Bezeichnung ist im Dunkel der Geschichte verborgen, da empirische Feldstudien belegen, dass auch die sog. „zivilisierten“ Einheiten oft jegliches Taktgefühl und Manieren vermissen lassen. Polizeiforscher Jadi Spinnen: „Gerade bei den im Volksmund Zivis genannten Kräften lässt sich deutlich das hypothetische Modell der „Uniform im Kopf“ nachweisen. Laut diesem Modell ist es gar nicht nötig, dass ein Mensch eine polizeiliche Uniform trägt, um seine positive soziale Sozialisation und teilweise seine linguistischen Fähigkeiten zu verlieren. Es reicht zu wissen, dass mensch berechtigt wäre sie zu tragen.“