Hallo auch liebe Gefährt*innen und Interessierte,
was ist das nur für 1 life? Unterkünfte von Geflüchteten werden immer noch angezündet, die politischen und gesellschaftlichen Debatten rücken immer weiter nach Rechts, in den USA müssen wir beobachten, dass immer noch keine „Black Lives Matter“ und Menschen von der Polizei ermordet werden. Der Kapitalismus existiert immer noch und vernichtet Leben und u.a. in Berlin laufen mehrere Räumungsklagen gegen linke Strukturen, wo Menschen sich solidarisch gegen diese (und andere) Verdrängungen einsetzen. In dieser Ausgabe haben wir daher einen Bericht der Friedel54 aus Berlin, die eben von solch einer Räumung betroffen wäre und die Kurznachrichten aus aller Welt, in denen es leider auch wieder über Repressionen zu berichten gibt.
Staaten sind leider auch nach wie vor existent und auch als Anarchist*innen, müssen wir auf so manche Entwicklungen reagieren. So gibt es immer weitere Unabhängigkeitsbestrebungen (nach Brexit, Schottlands gescheiterter Versuch usw.) und für uns als Anarchist*innen ist es interessant und wichtig, sich zu diesen zu positionieren. In dieser Ausgabe gibt es ein Interview mit einer*einem katalanischen Anarchist*in, das auf diese Frage eingeht.
Zum Abschluss sei noch unser schickes Coverbild erklärt: Ab dem 09.09.2016 (dem 45. Geburtstag des Attica-Gefängnisaufstands) begann ein USA-weit geführter Streik der Gefangenen gegen die Gefängnis-Sklaverei. U.a. weil die Gefängnisarbeit nicht oder nur symbolisch entlohnt wird, stelle sie die Fortsetzung der rassistischen Sklavenarbeit dar. Mittels Arbeitsniederlegung und der Weigerung die täglichen Aufgaben zu erfüllen, die den Knastalltag am Laufen halten, bis hin zu Hungerstreiks, soll der Aufstand geführt werden. Seit dem 09.09. sind mindestens 57.000 Gefangene in 46 Gefängnisanstalten im Streik (Stand: 21.09.) – und es wird geschätzt, dass die tatsächlichen Zahlen weitaus höher liegen. Begleitet wird dieser Aufstand durch vielfältige Solidaritätsaktionen außerhalb der Gefängnisse: Demos und Kundgebungen vor staatlichen Einrichtungen der USA; Lärmdemos vor Gefängnissen oder anderen Einrichtungen des Justizsystems; Aktionen gegen die privatwirtschaftlichen Profiteur*innen der Gefängnisarbeit; verschiedene Formen der Öffentlichkeitsarbeit wie Flyeraktionen, Banner-Drops, Graffities. Aus mehr als 60 Städten weltweit sind Solidaritätsaktionen bekannt. Auch im deutschsprachigen Raum gab es Solidaritätsaktionen. Wir erklären uns natürlich mit dem Streik solidarisch und hoffen, dass dies der Anfang vom Ende aller Knäste ist. Bis jedes Gitter aufgebogen ist und alle Gefängnismauern endlich zusammenstürzen.
Und für den Oktober nicht vergessen, nicht mit und für Nationen feiern! Feiert lieber euch und eure Versuche, die Gesellschaft zu ändern – bis wir alle endlich gemeinsam und solidarisch frei sind!
Li(e)bertäre Grüße,
das Gai Dào-Redaktionskollektiv
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